Benita Luckmann (22. Dezember 1925 - 3. Dezember 1987)

Geboren und aufgewachsen in Riga. In der lettischen Hauptstadt lebte sie die letzten Jahre unter den schweren Umständen zunächst der sowjetischen, dann der deutschen Okkupation. Im Winter 1944 Flucht und Arbeit als Krankenschwester in Kriegs-Lazaretten in Wien und Salzburg. Nach Kriegsende Beginn des Studiums an der theologischen Fakultät Salzburg, später an der philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck; zugleich beteiligte sie sich an der Flüchtlingsarbeit der World's YM/YWCA. Kurz vor der Auswanderung in die Vereinigten Staaten heiratet sie 1950 Thomas Luckmann. Bis 1956 Studium an der Graduate Faculty of Political and Social Science der New School for Social Research. Anschließend bis 1961 Lehrtätigkeit am Hobart College in Geneva, N.Y. Mit Hilfe des DAAD studierte sie ein Jahr an der Universität Freiburg/Br.(besonders bei Arnold Bergsträsser und Eugen Fink) und promovierte dort 1962 mit einer Arbeit über Rußland als Entwicklungsland. Danach Lehrtätigkeit an der Rutgers University in New Brunswick (N.J.) und gelegentlich an der Universität Freiburg. 1965 übersiedelte sie mit ihrem Mann, der einen Ruf an die Universität Frankfurt/M. erhielt, nach Deutschland, 1971 - nach dessen Berufung nach Konstanz - in die Schweiz. Sie befaßte sich theoretisch mit dem Problem »kleiner Lebenswelten« und zunehmend auch mit der Exilforschung, insbesondere mit der University in Exile, der späteren Graduate Faculty der New School in New York. Im Rahmen dieser Arbeiten führten sie mehrere Forschungsaufenthalte in den USA, jedoch kam es nicht mehr zur zusammenfassenden Veröffentlichung dieser Arbeiten. 1987 erlag sie einer schweren Krankheit. Im Archiv befindet sich der Großteil der Materialien, die Benita Luckmann im Zuge dieser Studien zusammentrug. Ein Verzeichnis liegt vor.