Adolph Lowe (4. März 1893 - 3. Mai 1995)
Geboren in Stuttgart. Sein Studium in München, Berlin und Tübingen schloß er 1918 mit einer juristischen Promotion ab. Zwischen 1918 und 1926 war Lowe als hoher Regierungsbeamter in verschiedenen Reichsministerien tätig und wurde u.a. mit der Entwicklung von Plänen für die Wiedereingliederung des demobilisierten Heeres beauftragt. 1926-1930 Professor für Ökonomie und Soziologie in Kiel, wo er gleichzeitig am Institut für Weltwirtschaft die Abteilung für Konjunkturforschung begründete. Von 1931 bis 1933 Ordinarius für politische Ökonomie an der Universität Frankfurt/M. beschäftigt, dort Zusammenarbeit mit Karl Mannheim, Paul Tillich und dem Institut für Sozialforschung. 1933 Emigration über die Schweiz nach England, wo er an der University of Manchester lehrte. 1940 Übersiedlung in die USA, in New York seit 1941 Professor für Ökonomie an der New School for Social Research. Daneben 1943-1951 Direktor des Institute of World Affairs und seit 1953 Gastprofessor an der Hebräischen Universität in Jerusalem. 1983 kehrte er nach Deutschland zurück. Sein politisches Engagement als Sozialdemokrat spiegelte sich auch in seiner ökonomischen Theorie, in der er bewußt von sozialpolitischen Zielvorgaben ausging. In »The Price of Liberty« thematisierte er die Balance von Selbstbestimmung und sozialer Ordnung als Voraussetzung eines freiheitlichen politischen Systems. Im Archiv wird eine Kollektion der Kopien seiner wissenschaftlichen Korrespondenz aufbewahrt, die zwischen 1947 und 1961 geführt wurde, vorwiegend jedoch aus der Zeit seiner Tätigkeit als Direktor des Institute of World Affairs stammt. Ein Verzeichnis der Briefe liegt vor.